Page 24 - TU Dresden - StuFoExpo 2024: Book of Abstracts
P. 24

7      Interdisziplinäre Projekte


               ReFiBa
               Enzyme-based Recycling of Textile Fibers using Bacillus subtilis


               iGEM Team 2024 | igem@tu-dresden.de
               Anselmi, Aaron; Sagurna, Cosima; Krause, Linda

               Fakultät Biologie, Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie, Fakultät Maschinenwesen,
               Center for Molecular and Cellular Bioengineering, Technische Universität Dresden
               _____________________________________________________________________________________________________

               Jährlich werden über 92 Millionen Tonnen an Textilabfällen produziert. 85 Prozent hiervon landen
               auf Deponien oder werden verbrannt, nur ca. 10 Prozent werden recycelt. Hierüber hinaus ist die
               Modeindustrie mittlerweile für  ca. 10 Prozent der weltweiten  CO₂-Emissionen verantwortlich  –
                                                                       5
               mehr als internationale Luft- und Seeschifffahrt zusammen . Hinzu kommt, dass über 60 Prozent
                                                                                          6
               der heutzutage hergestellten Textilien aus Plastik, insbesondere PET bestehen . Fast die Hälfte
     INTERDISZIPLINÄRE PROJEKTE
               hiervon ist mit Baumwolle gemischt, wodurch die Mischtextilien nur schwer recyclebar sind. Neue,
                                                                                             7
               nachhaltige und innovative Wege des Recycelns von Textilmüll sind somit essenziell .
               ReFiBa zielt darauf ab, einen ersten grünen Ansatz für das Textilrecycling zu schaffen. Baumwoll-
               fasern (Cellulose) und PET sollen enzymatisch unter Verwendung von Cellulasen und PETasen ab-
               gebaut werden.

               Dafür werden die Enzyme auf Sporen des Bakteriums Bacillus subtilis immobilisiert, um ihre Akti-
               vität zu stabilisieren. So entsteht die Möglichkeit, die Abbaureaktion der Textilien wiederholbar
               ablaufen zu lassen. Hierbei entstehen Glucose, Ethylenglykol (EG) und  Terephthalsäure (TPA).
               Diese Stoffe können im Anschluss aus der Lösung extrahiert werden und der Mix aus EG und Glu-
               kose kann zur Herstellung von wertvollen Chemikalien weiterverwendet werden. So zielt ReFiBa
               darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen, in der nicht nur reine Polyesterstoffe, sondern
               auch Mischtextilien einfach und nachhaltig zu weiter verwertbaren Chemikalien zersetzt werden
               können.





















               5  Europäisches Parlament (2020): Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik). Verfügbar unter:
               https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/20201208STO93327/umweltauswirkungen-von-textilproduktion-und-
               abfallen-infografik (03.04.2024).
               6  Greenpeace (2017): Mikrofasern aus Kleidungsstücken belasten die Ozeane. Verfügbar unter: https://www.green-
               peace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/robust-umwelt#:~:text=Die%20meist%20genutzte%20Kunstfaser%20ist,soge-
               nannte%20Mikrofasern%2C%20aus%20unserer%20Kleidung (06.04.2024).
               7  Nikolina Sajn/Europäisches Parlament(2019): Environmental impact of the textile and clothing industry. Verfügbar unter:
               https://www.europarl.europa.eu/ReData/etudes/BRIE/2019/633143/EPRS_BRI(2019)633143_EN.pdf (06.04.2024).

               19
   19   20   21   22   23   24