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Jahresbericht 2020




                   Simulationsgestützte Entwicklung textiler Strukturen und Prozessketten
                   für Hochleistungswerkstoffe
                   Simulation-based development of textile structures and process chains for
                   high-performance materials




          •   Strukturmodellierung von Garnen und Textilien auf Mikro-, Meso- und Makroskala für Anwendungen
              u. a. in Medizintextilien, Faserverbundstrukturen, Betonbewehrungen oder Textilmembranen /
              Structural modelling of fabrics on the micro-, meso- and macro-scale for applications in medical textiles, fibre-
              reinforced composite structures, concrete reinforcements or textile membranes
          •   Prozesssimulation textiler Fertigungsprozesse und Umformvorgänge / Process simulation of textile
              manufacturing processes and forming operations

          •   Struktursimulation Technischer Textilien zur virtuellen Bestimmung der strukturmechanischen
              Eigenschaften und Auslegung der textilen Werkstoffe / Structural simulation of technical textiles for virtual
              determination of the structural-mechanical properties and design of textile materials
          •   Aufbereitung der Ausgangsinformation für weitere Strukturanalyse des Verbundbauteils / Preparation
              of the input information for further structural analysis of the composite component



                   Das ITM ist in den Bereichen numerische Modellie-
                   rung und Simulation von textilen Strukturen und
                   textilen Fertigungsprozessen besonders ausgewie-
                   sen. In einer Vielzahl von Projekten werden Modelle
                   auf verschiedenen Skalen vom Garn, über das tex-
                   tile Halbzeug bis zum Composite erfolgreich entwi-
                   ckelt, validiert und angewendet.

                   Im IGF-Projekt „Entwicklung von hochdrapierbaren
                   Thermoplastfaserverbunden aus recycelten Car-
                   bonstapelfasern mit hohem Leistungsvermögen
                   für komplex geformte Composites (rCF-TFS)“ wer-
                   den recycelte Carbonfasern in Hybridstreckenbän-
                   dern verarbeitet und aus diesen Composites herge-
                   stellt. Dabei werden geometrische Einflüsse wie z. B.
                   Orientierung, Länge und Welligkeit der Stapelfasern
                   auf die Verbundfestigkeit und -steifigkeit simulativ
                   untersucht. Die Simulation der Verbundgeometrie
                   wird auf der Mikroskala mit Balkenelementen unter
                   Verwendung stochastischer Verteilungsfunktionen
                   durchgeführt und mithilfe von Verbundzugversu-   Mesoskalen-Modell eines 4-lagigen Mehrlagengestricks:
                                                                    Einheitszelle (oben) und Umformsimulation (unten) /
                   chen validiert. Mit dem validierten Modell werden   Meso-scale model of a weft-knitted fabric with 4 layers of
                   Wirkzusammenhänge zwischen der Faserstruktur     reinforcing yarns: unit cell (top) and the forming simulation
                   und den Verbundeigenschaften simulativ ermittelt   (bottom)
                   und diese für die Produktion der Hybridstreckenbän-
                   der bereitgestellt.                              Im sächsischen Cluster AMARETO kooperieren Ins-
                                                                    titute der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Frei-
                                                                    berg, der TU Dresden und das Fraunhofer-IWU in
                                                                    Chemnitz  miteinander.  Im  Dresdener  Projektteil
                                                                    werden hybride Leichtbaustrukturen bestehend
                                                                    aus Leichtmetallen und textilverstärkten Thermo-
                                                                    plasten entwickelt. Der textile Teil der Prozesskette
                                                                    wird dabei durch das ITM übernommen. Es werden
                                                                    Mehrlagengestricke  aus  Carbonrovings  und  Poly-
                                                                    amid  6.6  gefertigt,  charakterisiert  und  in  numeri-
                                                                    schen Modellen abgebildet. Neben einem auf Scha-
                                                                    lenelementen  basierenden  und  damit  effektiven
                                                                    makroskopischen Modell werden auch mesoskopi-
                   Einheitszelle der Stapelfasergarns (Simulationsergebnis-  sche Modelle basierend auf Balken- bzw. Schalen-
                   se) / Unit cell of staple fiber yarn (simulation results)  elementen entwickelt. Damit ist der Nutzer in der

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