Page 18 - TU Dresden - StuFoExpo 2024: Book of Abstracts
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Zwischen Burnout und Balance
Was die Gen Z im Arbeitsleben stresst
Söder, Lia | lia.soeder@mailbox.tu-dresden.de
Kurz, David | david.kurz@mailbox.tu-dresden.de
Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Dresden
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Mit der Generation Z tritt allmählich eine neue Generation in die Arbeitswelt ein. Sie bringen an-
dere Erfahrungen, Ziele und Fähigkeiten mit. Sie unterscheiden sich auch in ihrer Persönlichkeit im
Vergleich zu anderen Generationen - vor allem, wenn es um die Wahrnehmung von Stress geht.
In der Arbeit wurde das Transnational Model of Stress and Coping von Lazarus angewandt, wobei
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zusätzlich der Einfluss des Locus of Control berücksichtigt wurde. Zur Identifizierung relevanter
Stressoren wurde eine qualitative Studie in Form von Interviews mit der Gen Z durchgeführt. An-
gereichert mit Fragen zum LOC und zu den Folgen von Stress auf Organisationsebene wurden die
Ergebnisse in eine quantitative Umfrage übertragen und die empirischen Ergebnisse analysiert.
Die Studie ergab, dass die Gen Z mit zwei neuen Stressoren konfrontiert ist, die in der vorherge-
henden Generation nicht vorkamen: Erwartungen und Work-Life-Balance. Die Gen Z verfügt über
einen internen (W-)LOC und ist somit in ihrer Persönlichkeit selbstbestimmt. Dieser Persönlich-
keitsfaktor hat jedoch keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der verschiedenen Stressoren am
BAU UND UMWELT menhang zwischen dem Ausmaß der individuellen Stressoren und der Fluktuationsabsicht sowie
Arbeitsplatz, wohl aber auf den wahrgenommenen Stress. Außerdem besteht kein direkter Zusam-
der Arbeitszufriedenheit. Die Daten zeigen jedoch, dass das Vorhandensein von Stress aufgrund
von Arbeitsinhalten sowie zwischenmenschlichen Konflikten und Delegationsproblemen am Ar-
beitsplatz einen negativen Einfluss auf die Fluktuationsabsicht und die Arbeitszufriedenheit haben.
Um die Gen Z langfristig an ein Unternehmen zu binden, sollten Arbeitgeber weniger auf deren
Persönlichkeit als vielmehr auf die Vermeidung kritischer Stressoren am Arbeitsplatz setzen. Die
Stressforschung hat auch die Aufgabe, die GenZ eingehender zu untersuchen, um ihre Stresswahr-
nehmung und -bewältigung besser zu verstehen.
3 Lazarus, R. S., & Folkman, S. 1984. Stress, Appraisal, and Coping. New York, UNITED STATES: Springer Publishing Com-
pany, Incorporated.
4 Rotter, J. B. 1966. Generalized expectancies for internal versus external control of reinforcement. Psychological Mono-
graphs: General and Applied, 80(1): 1–28
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