Page 22 - Forschungsbericht 2021 - Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
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Kontakt Duroplastverfahren und Preforming
Bei der Entwicklung hoch beanspruchter Faserverbundkomponenten mit
duroplastischer Matrix steht häufig die Umsetzung effizienter Fertigungs-
prozesse unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen Material,
Prozess und Bauteileigenschaften im Vordergrund. Dabei sind neben der Re-
alisierung serientauglicher Verarbeitungsprozesse unter Einsatz schnell här-
tender Matrixsysteme in zunehmendem Maße Lösungen für die Herstellung
individualisierter Leichtbaustrukturen gefragt.
Die Fachgruppe Duroplastverfahren und Preforming am ILK befasst sich vor-
Sirko Geller
rangig mit der Charakterisierung, Modellierung und Simulation reaktiver Pro-
+49 351 463 42197 zesse, der Anlagen- und Prozessentwicklung für innovative Preformkonzepte
✉ sirko.geller@tu-dresden.de sowie mit der Entwicklung und Erforschung neuartiger Materialien, Halbzeuge
und zugehöriger Verarbeitungstechnologien. Darüber hinaus ist ein weiterer
Forschungsschwerpunkt die Herstellung aktiver Verbundstrukturen, wobei
die moderaten Prozessbedingungen bei der Verarbeitung duroplastischer
Matrixsysteme zielgerichtet genutzt werden. Dank einer umfassenden tech-
nologischen Ausstattung des ILK können wir auf eine Vielzahl sowohl proto-
typischer als auch serienfähiger Verarbeitungstechnologien zurückgreifen.
Schwerpunkttechnologien sind Wickeln und Flechten, Injektions- und Press-
verfahren sowie Endlosfaser-3D-Druck und Pultrusion. Die interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit den anderen Fachgruppen des ILK ist die Basis für eine
durchgängige Forschungsarbeit in den verschiedenen Themenbereichen.
Michael Müller-Pabel
+49 351 463 37998
✉ michael.mueller-pabel@tu-dresden.de
Kontakt Verbindungstechniken
Bei der Konzeption, Konstruktion und Auslegung von Leichtbaustrukturen
spielt die Bereitstellung geeigneter Verbindungssysteme eine entscheidende
Rolle. Ziel unserer Fachgruppe ist es, die besonders in Bezug auf Mischbauwei-
sen relevanten Problemstellungen im Bereich der Verbindungstechnik früh-
zeitig zu identifizieren, wissenschaftlich zu durchdringen und anwendungs-
orientierte Lösungen zu erarbeiten. Dazu werden sowohl etablierte Ansätze
aufgegriffen und aufgabenspezifisch angewendet, als auch grundlegend neue
Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und deren Einsatzpotential herausgearbei-
tet. Die Herangehensweise ist hierbei ganzheitlich und werkstoffunabhängig.
Juliane Troschitz
Das Forschungsspektrum reicht von den konstruktiv-technologischen Grund-
+49 351 463 38480 lagen über die werkstoffstrukturellen Phänomene in Fügezonen bis zur Mo-
✉ juliane.troschitz@tu-dresden.de dellierung des Fügeprozesses bzw. der Beanspruchungszustände im Betrieb.
Einen Forschungsschwerpunkt der Fachgruppe stellen intrinsische Verbin-
dungen dar, die in hybriden Strukturen während der Bauteilherstellung ent-
stehen: z. B. beim Überspritzen laserstrukturierter oder plasmabehandelter
Oberflächen. Extrinsische Verbindungen, welche die Integration hybrider
Strukturen in das Systemumfeld ermöglichen, sind für uns ein weiteres Fo-
kusthema: z. B. das neuartige Fügeverfahren Hotclinchen. Außerdem entwi-
ckeln wir für die Gestaltung und Dimensionierung von Verbindungssystemen
Methoden zur Analyse und Beschreibung der lokalen FKV-Werkstoffstruktur
in Fügezonen: z. B. bei eingeformten Inserts.
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