Page 29 - SaxoCell Jahresbericht 22/23
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CAR- CAR-NK4.0
NK
Das Projekt CAR-NK4.0 entwickelt eine KI-unterstützte Plattform für CAR-NK-Zellen sowie einen
vollautomatischen Herstellungsprozess für die Phase-I-Studie eines allogenen Target-spezifischen
CAR-NK-Ansatzes zur Behandlung von myeloischen Neoplasien, mit innovativen Technologien wie
biospezifischem Targeting, AAV- und lentiviralem Gentransfer sowie neuartiger Zellaktivierung.
Projektleitung: Ulrike Köhl
Partner: Fraunhofer IZI, Universitätsklinikum Leipzig, Universität Leipzig, Klinikum Chemnitz,
Affimed GmbH, Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG
In einer Proof-of-Concept-Studie wurde eine digital gesteuerte, automatisierte Produktion von
CAR-NK-Zellen mit zielgerichteten CARs etabliert. Hierbei wurden primäre Natürliche Killerzellen
aus Leukozytenkonzentraten isoliert, um Projektpartner mit NK-Zellen zu versorgen. Der Natural
Killer Cell Transduction (NKCT) -Prozess wurde transferiert und eine Qualitätskontrolle
implementiert. Zudem ist ein erster Produktionslauf zielgerichteter CAR-NK-Zellen mit
präklinischem Vektor geplant.
Für die klinische Studie "Bridging to Transplantation" bei myeloischen Erkrankungen wurde ein
Prüfplan erstellt. Patienten mit ungünstiger Prognose und ohne Transplantationsmöglichkeit sollen
hier Target-spezifische CAR-NK-Zellen erhalten. Die Studie umfasst Design, Endpunkte, Patienten-
auswahl und Monitorings. Biobanking soll dabei die studienbegleitende Forschung unterstützen.
Durch die Implementierung der CAR-T-Zelltherapie wurde zudem eine geeignete Infrastruktur für
ATMP-Prüfungen geschaffen. Darüber hinaus stärkt die Zelltherapie-Expertise aller Projektpartner
die geplante Studienqualität.
Im Bereich des Multiplen Myeloms konnten bi-spezifische CARs entwickelt werden.
Antikörperfragmente wurden in NK-Zell-taugliche CARs kloniert und an Zielzellen getestet. Eine
optimierte CAR-NK-Zellproduktion mittels retroviraler Transduktion und bispezifischem Targeting
gegen CD19 wurde erfolgreich auf Tumorzelllinien getestet.
Erstmalig wurde eine effiziente Transgenexpression von AAV-Vektoren in primären NK-Zellen
gezeigt. Unterschiedliche AAV-Serotypen und Kapsidvarianten wurden verglichen und optimiert,
mit ca. 80% eGFP-Transgenexpression. Erste AAV-CAR-Vektoren in NK-Zellen zeigten erhöhte
Zytotoxizität. Weitere Charakterisierungs- und Optimierungsschritte, inklusive intrazellulärer
Prozessierung von AAV-Vektoren, sind in Arbeit.
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