Page 31 - SaxoCell Jahresbericht 22/23
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CAR- CAReNK-AID
NK
Ziel des CAReNK-AID-Projekts ist die Entwicklung innovativer zellbasierter Therapien für die
Behandlung von Autoimmunerkrankungen, wie Systemischem Lupus Erythematodes (SLE), Typ-1-
Diabetes und Pemphigus vulgaris, für die es derzeit keine geeigneten Behandlungen gibt. In diesem
Projekt werden natürliche Killerzellen (NK-Zellen) mit chimären Antigenrezeptoren (CAR)
gentechnisch verändert, um autoreaktive B-Zellen, die die Hauptursache für bestimmte
Autoimmunkrankheiten sind, über ihr Oberflächenmolekül CD19 anzugreifen und zu beseitigen.
Projektleitung: Torsten Tonn
Partner: Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Dresden, Universität Leipzig
Ein CAR, das auf CD19 (CD19.CAR) abzielt, wurde konstruiert und stabil in die NK-Zelllinie NK-92
transduziert. Nachdem die Aktivität von CD19.CAR gegen CD19+ B-Zellen in vitro bestätigt wurde,
wurden primäre NK-Zellen mit CD19.CAR transduziert und die Transduktionseffizienz sowie
Zytotoxizität verglichen. Ein GMP-Verfahren zur Herstellung aktivierter, unmodifizierter primärer
NK-Zellen im klinischen Maßstab wurde etabliert, validiert und bildet die Grundlage für die
Umsetzung genetisch modifizierter primärer NK-Zellen bei Patienten mit schweren Autoimmun-
krankheiten. Derzeit wird ein Studienprotokoll entwickelt, mit dem die Sicherheit und Wirksamkeit
bei Patienten mit verschiedenen Autoimmunkrankheiten, bei denen die Depletion von B-Zellen auf
Grundlage von CD19 einen therapeutischen Nutzen versprechen könnte, untersucht werden soll.
Darüber hinaus werden Prozessoptimierungen mit Schwerpunkt auf NK-Zell-Expansion sowie
nicht-viralem Gentransfer vorgenommen, um eine standardisierte und automatisierte Herstellung
für spätere Phasen der klinischen Entwicklung zu ermöglichen. Hier wurde erfolgreich eine CD19-
exprimierende Feeder-Zelllinie etabliert, die eine selektive Expansion von CD19.CAR-NK-Zellen
ermöglicht. Verschiedene Mutationen in der CD19.CAR-Bindungsstelle des CD19-Moleküls wurden
eingeführt, um die Expansionseigenschaften zu verbessern. Für die nicht-virale CAR-Verabreichung
wurden DNA-basierte Konstrukte für die mRNA-Produktion entwickelt, einschließlich Mutagenese
zur Nutzung der natürlichen cap-1-Struktur mit reduzierter Immunogenität. Die Palette der mRNA-
Kandidaten wurde um selbstverstärkende mRNAs (sa-mRNAs) erweitert, und anhand von
Untersuchungen in Standardzelllinien wurden optimale Nanopartikel-Kandidaten für die mRNA-
Transfektion identifiziert.
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