Page 10 - Diversity@TUD | Factbook 2023 Gender - Family - Diversity
P. 10
UniSAFE – geschlechtsbasierte Gewalt an Hochschulen Tabelle 1 zeigt, wie viele Befragte insgesamt sowie an der TU Dresden
angegeben haben, im Wissenschaftssystem mindestens einmal geschlechts-
Bevor in den Unterkapiteln die einzelnen Statusgruppen (Studierende und basierte Gewalt erlebt zu haben. Von allen Befragten der TU Dresden gaben
Beschäftigte) gesondert betrachtet werden, sei auf die Ergebnisse des deutlich über die Hälfte dies an. Besonders häufig gaben Beschäftigte aller
3
Forschungsprojekts UniSAFE verwiesen. Das Projekt untersucht ge- Geschlechter, Frauen sowie Personen aus dem LGBQ+ Spektrum, an schon
schlechtsbezogene Gewalt an europäischen Hochschulen sowie im Wissen- einmal geschlechtsbasierte Gewalt an der TU Dresden erlebt zu haben.
schaftssektor und ist die bislang größte Studie zu diesem Thema in Europa.
Unter geschlechtsspezifischer Gewalt verstehen die Autor:innen der Studie
Gewalt, die sich direkt gegen die Angehörigen einer bestimmten geschlecht-
lichen Identität richtet oder Arten der Gewalt, von der eine bestimmte Gesamtprojekt TUD
Gruppe überdurchschnittlich häufig betroffen ist. Dabei wird zwischen Tabelle 1
sechs Formen von Gewalt unterschieden: physische Gewalt, psychologische Insgesamt 62 % 59 % Häufigkeit geschlechtsbasierter Gewalt in
Gewalt, wirtschaftliche Gewalt, sexuelle Gewalt, sexuelle Belästigung sowie Beschäftigte 73 % 65 % allen Formen nach Betroffenengruppe im
Formen online auftretender Gewalt. Zwischen Januar und Mai 2022 wurde Gesamtprojekt sowie an der TU Dresden
dazu eine Umfrage an 46 teilnehmenden Hochschulen in 15 europäischen Studierende 58 % 55 %
Ländern durchgeführt, an der sich rund 42.000 Teilnehmende (Studierende Frauen 66 % 65 %
sowie Mitarbeitende) beteiligten.
Männer 56 % 50 %
Auch die TU Dresden war unter den teilnehmenden Hochschulen. Hier Heterosexuell 60 % 58 % 1 Fokus: Gender
haben insgesamt 1.182 Universitätsangehörige an der Befragung teil- LGBQ+ 68 % 65 %
genommen. Davon zählten 40,4 % zur Gruppe der Beschäftigten und
59,6 % zu den Studierenden. Von allen Befragten identifizierten sich 64,0 %
als weiblich, 35,6 % als männlich. Von den restlichen 0,4% liegt keine Angabe
zum Geschlecht vor.
Betrachtet man die unterschiedlichen Formen der untersuchten geschlechts-
basierten Gewalt (Abbildung 1, nächste Seite), so wird deutlich, dass psycho-
logische Gewalt am häufigsten aufgetreten ist. 58,4 % aller Frauen, die
mindestens einmal geschlechtsbasierte Gewalt erlebt haben, sowie 43,9
% der Männer haben dies angegeben. Die zweithäufigste Form der ge-
schlechtsbasierten Gewalt ist die Sexuelle Belästigung (Frauen 37,4 %, Män-
ner 18,2 %). Andere Formen der Gewalt spielen eine geringere Rolle und
liegen jeweils bei unter 10 % pro Geschlecht. Dabei ist auffällig, dass Männer
und Frauen ungefähr ähnlich stark von Online Gewalt sowie Ökonomischer
Gewalt betroffen waren. Männer waren im Vergleich stärker von physischer
3 Weitere Informationen zum Projekt UniSAFE sind online verfügbar: Gewalt betroffen (4,8 % vs. 2,3 %), Frauen dahingegen stärker von Formen
https://unisafe-gbv.eu/ (Zugriff: 02.02.2023). sexueller Gewalt (3,1 % vs. 0,3 %).
10 11