Page 10 - TU Dresden - StuFoExpo 2024: Book of Abstracts
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Ankunft und Integration von Expatriates und ihren Familien
in Sachsen
Herausforderungen in der Mikrochip-Industrie
Munique, Jan-Nick | jan-nick.munique@mailbox.tu-dresden.de
Fakultät Erziehungswissenschaften, Technische Universität Dresden
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Die vorliegende Forschungsarbeit, durchgeführt im Rahmen einer Masterarbeit, widmet sich der
Untersuchung der Erfahrungen von Expatriates und ihren Angehörigen bei der Ankunft und In-
tegration in Sachsen. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der spezifischen Herausforderungen,
denen sie in der Beheimatung in Sachsen gegenüberstehen.
Das übergeordnete Ziel dieser Studie ist es, durch den Vergleich der Erwartungen von Expatriates
mit den tatsächlich erlebten Lebensumständen jene Bereiche zu identifizieren, in denen zusätzli-
GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN
che Unterstützungsmaßnahmen seitens der Organisationen erforderlich sind. Die Erkenntnisse
sollen dazu beitragen, die Integration und das Ankommen der Expatriates und ihrer Familien zu
erleichtern. Angesichts des akuten Fachkräftemangels und des signifikanten Wachstums in der
sächsischen Mikrochip-Industrie ist die Thematik von hoher Relevanz für die Praxis.
Die Datenerhebung erfolgt mittels qualitativer Interviews mit Expatriates und ihren Angehörigen
sowie Experteninterviews mit Verantwortlichen der Personalbetreuung der Unternehmen. Eine er-
gänzende Dokumentenanalyse dient der Untersuchung der Reichweite der organisationalen Un-
terstützungsmaßnahmen. Die gewonnenen Daten werden anhand einer qualitativen Inhaltsana-
lyse ausgewertet.
Obwohl sich die Analyse noch im Prozess befindet, zeichnen sich bereits aufschlussreiche Erkennt-
nisse ab:
• Spracherwerb, Bürokratie und Wohnungssuche bestätigen sich als primäre Herausforde-
rungen, wobei die Unternehmen in diesen Bereichen bereits substanzielle Unterstützung
leisten.
• Weiterer Unterstützungsbedarf manifestiert sich für die PartnerInnen beim Aufbau beruf-
licher und sozialer Netzwerke sowie der beruflichen Integration.
• Die Expatriate-Population unterliegt einem Wandel hin zu mehr weiblichen, jüngeren und
diverseren Fachkräften. Viele absolvieren als internationale Studierende ihr Studium in
Sachsen und streben danach eine Anstellung an. Es gilt zu untersuchen, inwieweit Unter-
nehmen sie als bereits integriert wahrnehmen und bereit sind, in deren gezielte Förderung
zu investieren.
Basierend auf den finalen Ergebnissen wird ein Leitfaden mit evidenzbasierten Empfehlungen für
die Betreuung von Expatriates und ihren Familien erstellt. Dieser soll zur Optimierung der Integra-
tionsprozesse und des Employer Branding der Unternehmen beitragen.
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