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Wie Transhumanismus zu neuer Diskriminierung führen wird



               Golbs, Richard| richard.golbs@mailbox.tu-dresden.de
               Philosophische Fakultät, Technische Universität Dresden
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               Unter Transhumanismus versteht man den Versuch die menschlichen Fähigkeiten durch beispiels-
               weise kybernetische oder genetische Modifikationen substanziell zu erweitern. Bei der Diskussion
               wird sich allerdings häufig auf die Auswirkungen auf Individuen konzentriert, die Gesellschaft als
               Ganzes rückt hingegen oftmals in den Hintergrund.


               In der Forschungsarbeit liegt der Fokus hingegen auf den gesellschaftlichen Auswirkungen, insbe-
               sondere dem Phänomen der Diskriminierung.  Um Aussagen über  das Verhalten modifizierter
               Menschen wissenschaftlich begründen zu können, müssen deren Verbesserungen auf diejenigen
               begrenzt werden, die nur unwesentlichen Einfluss auf das menschliche Denken haben, wie bei-
     GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN
               spielsweiße ein kybernetischer Arm. Außerdem müssen in der Gesellschaft sowohl modifizierte als
               auch nicht modifizierte Menschen in signifikanten Anteilen vorhanden sein. Diese Einschränkun-
               gen erlauben es Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Psychologie und Soziologie zu nutzen,
               um das Verhalten der Personen und damit der Gesellschaft zu antizipieren.

               Die Arbeit selbst beschäftigt sich in erster Linie damit aufzuzeigen, inwiefern der Transhumanis-
               mus dieselben Umgebungsbedingungen schafft, die in einer menschlichen Gesellschaft bereits zu
               Diskriminierung führen. Aufgrund der Voraussetzungen kann dann angenommen werden, dass
               die neue gemischte Gesellschaft auf dieselbe, oder zumindest ähnliche Art und Weise reagiert, was
               erneut zu Diskriminierung führen wird.

               Dabei hat sich herausgestellt, dass in vielen gesellschaftlichen Bereichen Situationen entstehen, in
               denen es gar keine Möglichkeit gibt, das Aufkommen von Entfremdung, Segregation und wahrge-
               nommener Ungerechtigkeit vollständig zu verhindern, was einen geeigneten Nährboden für Dis-
               kriminierung darstellt. Und während das genaue Ausmaß von einer Vielzahl unabschätzbarer Fak-
               toren abhängt, ist zumindest eine grundsätzliche Herausbildung anzunehmen.



































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