Page 37 - SaxoCell Jahresbericht 22/23
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Reg. ZellTWund
Med.
Das Projekt ZellTWund konzentriert sich auf die Generierung und Nutzung gereinigter pro-
regenerativer Zellen aus menschlicher Haut, insbesondere Fibroblasten-Subpopulationen, zum
Zweck der Hautregeneration bei chronischen, nicht heilenden Wunden, unter Einbeziehung
abbaubarer Biopolymere.
Projektleitung: Jan-Christoph Simon & Sandra Franz
Partner: Universitätsklinikum Leipzig, Universität Leipzig, Helmholtz-Zentrum München
Fibroblasten sind eine vielfältige Population von Zellen mit unterschiedlichen Funktionen, die sich
an Umweltsignale anpassen. In Mausstudien wurden mehrere Fibroblasten-Subtypen identifiziert,
von denen einige mit regenerativen Prozessen in der Entwicklung und Wundheilung in Verbindung
gebracht werden.
Um pro-regenerative Fibroblasten in menschlicher Haut zu identifizieren, wurden vorhandene
Einzelzellsequenzierungsdaten von menschlicher Haut analysiert und mit bekannten Daten aus
Mausstudien verglichen. Daraus ergaben sich drei Fibroblasten-Cluster, die sich zwischen fötalen
und adulten Zellen unterschieden. Durch die Zuordnung von Markergenen aus Mausstudien konnte
gezeigt werden, dass bestimmte fötale Subcluster den Fibroblastenpopulationen der Maus ähneln.
Pro-regenerative Markergene, die in Rentiergeweihfibroblasten identifiziert wurden, wurden eben-
falls in die Analyse einbezogen und in Fibroblastensubclustern humaner fötaler Haut gefunden.
Weiterhin wurden in den Fibroblastensubclustern adulter humaner Haut unterschiedliche
Expressionsprofile identifiziert, die auf mögliche unterschiedliche Funktionen hinweisen.
Darüber hinaus wurden Hautkulturmodelle entwickelt, um die Verträglichkeit, Integration und
Wirksamkeit eines pro-regenerativen Wundverbands zu testen. Hierzu zählt ein neues ex-vivo
Wundheilungsmodell aus menschlichen Hautproben, das alle drei Schichten der Haut umfasst und
durch spezielle Medien in Langzeitkultur gehalten werden kann. Das ex-vivo-Wundheilungsmodell
mit menschlicher Haut wird für die präklinische Prüfung der Wundauflage verwendet. Wir sind eine
neue Industriekooperation mit der Firma HAN Biomedical eingegangen, welche uns bereits klinisch
genutzte Biomaterialien für die Einbindung der pro-regenerativen Fibroblasten liefert. Als Ergebnis
dieser Zusammenarbeit gründete HAN ein europäisches Forschungsbüro in Leipzig. Weitere
Studien sind erforderlich, um die Fibroblastencluster zu charakterisieren und die Integration der
Zellen in das Hautgewebe zu bestätigen.
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