Page 14 - Jahresbilanz 2022 - Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
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Generations wechsel in Sachsens                  Verbindungsbüro Lehrerbildung:
            Lehrerzimmern im Fokus                           TUD-weite Vernetzung zur
                                                             Lehrkräftefort bildung
            In den Lehrerzimmern in Sachsen und anderen ost-
            deutschen Bundesländern findet derzeit ein Generati-  Am 9. September 2022 fand an der TUD - initiiert vom
            onswechsel statt. Ob sich die älteren, noch in der DDR   Prorektor Bildung und organisiert vom ZLSB - erstmals
            ausgebildeten Lehrkräften von den Junglehrer:innen   ein Vernetzungstag zum Thema Lehrkräftefortbildung
            unterscheiden, untersuchte das ZLSB anhand der   statt. Dies führte rund 50 Wissenschaftler:innen und
            Daten einer repräsentativen Lehrkräftebefragung. Die   Lehrende aus unterschiedlichen Fakultäten sowie dem
            Ergebnisse wurden u.a. auf einer Tagung in Rostock   ZLSB zusammen, um sich über Aktivitäten, Erfahrungen
            vorgestellt.                                     und Pläne auf dem Gebiet der Lehrkräftefortbildung
                                                             auszutauschen und gemeinsam Perspektiven für eine
                                                             Intensivierung dieses Handlungsfeldes zu entwickeln.

                                                             In einer Posterausstellung, in Workshops und Rand-
                                                             gesprächen wurde deutlich, wie vielfältig das Feld der
                                                             Lehrkräftefortbildungen an der TUD bereits jetzt ist.
                                                             Dass das Potenzial und der Bedarf bestehen, die Aktivi-
                                                             täten der TUD im Bereich der Lehrkräftefortbildung zu
                                                             intensivieren, wurde im Verlauf dieses ersten Vernet-
                                                             zungstages mehrfach deutlich.





                                      Foto: Crispin-Iven Mokry

            Die Generation der DDR-sozialisierten Lehrkräfte, die
            über mehr als 30 Jahre Berufserfahrung verfügen,
            wurden den Lehrkräften gegenübergestellt, die in den
            vergangenen 14 Jahren eingestellt wurden. Die älteren
            Generationen unterscheiden sich in ihren lehr-lernthe-
            oretischen Überzeugungen und in ihrem Unterrichts-
            stil von den jüngeren Lehrkräften. Strukturorientierte
            Lehrmethoden sind bei den älteren Lehrkräften weit
            verbreitet, während jüngere Lehrkräfte etwas häufger
            auf schülerzentrierte Methoden setzen. In Bezug auf                        Foto: Crispin-Iven Mokry
            das Belastungserleben und die Wahrnehmung von Kol-
            legialität an der Schule zeigen sich kaum Unterschiede.   Dr. Peter Daschner (Hamburg) ordnete in einer Keynote
            Selbst die Einschätzung der eigenen beruflichen Kom-  vor dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrung mit
            petenzen fällt bei den jüngeren Lehrkräften ähnlich aus   der sogenannten dritten Phase der Lehrkräftebildung
            wie bei den sehr erfahrenen Lehrkräften. Das Fach-  die Ausgangslage an der TUD in den nationalen Kontext
            publikum zeigte sich erstaunt über die ingesamt nur   ein und schloss mit ermutigenden Empfehlungen. In
            geringen Differenzen. Der Generationswechsel, so der   einer anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Dr.
            Tenor der Diskussion, dürfte vor diesem Hintergrund   Peter Arnold vom Landesamt für Schule und Bildung,
            nicht allzu konflikthaft verlaufen.              Prorektor Prof. Michael Kobel und Prof. Axel Gehrmann
                                                             als Direktor des ZLSB diese Fäden auf. Es bestand
            Am 13. Oktober 2022 kamen in Rostock Bildungsfor-  Einigkeit darin, dass die Lehrkräftefortbildung ein
            scher:innen aus den ostdeutschen Bundesländern mit   Entwicklungsfeld ist, in dem sich lehrkräftebildende
            Vertreter:inen der Bildungsadministraton zusammen,   Universitäten stärker und systematischer als bisher ein-
            um aktuelle Befunde der empirischen Forschung zu   bringen sollten. Schließlich gewinnt der Wissenstransfer
            diskutieren. Neben der Präsentation der Befunde zum   in die Gesellschaft als sogenannte third mission von
            Generationsvergleich ostdeutscher Lehrkräfte war das   Universitäten zunehmend an Bedeutung. Allerdings
            ZLSB auch mit einer bildungshistorisch angelegten   müssen sowohl auf Seiten des Schulsystems als auch
            Keynote von Prof. Gehrmann sowie einer Präsentation   auf Universitätsseite dafür die strukturellen Rahmen-
            des Programms zur berufsbegleitenden Qualifizierung   bedingungen geschaffen werden. Die Rede war sowohl
            von Lehrkräften (BQL) vertreten.                 von einer stärkeren Verbindlichkeit der Fortbildung für
                                                             Lehrkräfte und einer aktivieren Personalentwicklung
                                                             in den Schulen als auch davon, dass Fortbildungsakti-
                                                             vitäten von Hochschulangehörigen stärker als bisher

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