Page 15 - Jahresbilanz 2022 - Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
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honoriert werden müssen. Die Idee einer Lehrkräf- Neben der Befragung lag der Fokus des Projekts u.
teakademie, die eine koordinierende und unterstüt- a. auf der Pilotierung innovativer Lehr-Lern-Settings
zende Rolle innerhalb der TUD übernimmt und sich gemeinsam mit regionalen Bildungsträgern, um neue
zu einer Dachmarke für TUD-Lehrkräftefortbildungen Angebote zu aktuellen Themen und modernen Tech-
entwickeln kann, fand viel Zustimmung. In Workshops nologien zu entwickeln sowie auf der Erprobung neuer
zu Qualitätsstandards und Qualitätssicherung wurden partizipativer Formate für Jugendliche. Die Station für
Arbeitsfelder identifiziert, Ideen und Wünsche gesam- Technik, Naturwissenschaften, Kunst – Weißwasser e.V.
melt und Entwicklungsperspektiven diskutiert. Die Bei- gründete beispielsweise einen Jugendbeirat, um zu
träge und Diskussionen geben wichtige Anhaltspunkte testen, ob und auf welche Art und Weise Jugendliche
und Impulse für die weitere Arbeit. durch ein solches Format besser in Gestaltungspro-
zesse am Lernort eingebunden werden können.
TUD-Sylber-Projektkoordinator
Rolf Puderbach Transferkonferenz
Um einige der Forschungsbefunde mit den Bildungsak-
Weitere Informationen zum Projekt TUD-SYLBER teur:innen der Region zu teilen, fand am 14. Juli 2022
eine Transferkonferenz an der HSZG in Zittau statt, an
der ca. 65 Interessierte aus außerschulischen Lernor-
ten, Schulen und regionalen Unternehmen teilnahmen.
In einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträ-
gen, Workshops und einem Gallery Walk wurde über
Forschungsprojekt „Zukunftslernort die außerschulische (MINT-)Bildung der Oberlausitz und
Oberlausitz“ nimmt außerschulische die vorläufigen Projektergebnisse diskutiert und ein
Lernorte in den Blick intensiver Austausch der Teilnehmenden, insbesondere
zwischen außerschulischen Akteur:innen und Lehrkräf-
Das BMBF-geförderte Forschungsvorhaben „Zukunfts- ten, angeregt.
lernort Oberlausitz – Analyse und Entwicklung außer-
schulischer MINT-Bildung“ (ZukLOS) wurde vom ZLSB in
Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG)
von Oktober 2021 bis September 2022 durchgeführt.
Das Projekt verfolgte das Ziel, Grundlagen für die
Weiterentwicklung der außerschulischen Bildungsland-
schaft der Oberlausitz (Landkreise Bautzen und Görlitz)
zu schaffen, um hierüber nicht nur einen Beitrag zur in-
dividuellen MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen
zu leisten, sondern perspektivisch auch den Fachkräfte-
nachwuchs der Region zu fördern.
Befragung außerschulischer Akteur:innen
Das ZLSB hat im Rahmen des Projektes Interviews mit
zehn Akteur:innen aus sechs außerschulischen Lern-
orten der Region (z. B. Vereine, Museen, Makerspaces) Teilnehmende der Transferkonferenz im ZLSB-Workshop,
durchgeführt, um Herausforderungen und Potenziale Foto: Hochschule Zittau/Görlitz
der regionalspezifischen außerschulischen MINT-Bil-
dung aus Sicht der Befragten zu identifizieren. Eine Ausblick
Stärke sehen die Akteur:innen beispielsweise in der Das ZukLOS-Projekt wird in den kommenden Jahren
guten Vernetzung und Zusammenarbeit der regionalen von der Hochschule Zittau/Görlitz weitergeführt. Dabei
Lernorte untereinander. Potenzial bieten ihrer Meinung werden die Projektergebnisse genutzt, um bis 2030
nach u. a. die intensivere Vernetzung und Zusammen- weitere Lernorte in der Region aufzubauen und neue
arbeit mit Unternehmen der Region, wovon auch die Angebote im MINT-Bereich zu entwickeln.
Unternehmen selbst bei der Nachwuchsgewinnung
profitieren könnten. Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Anna Noémie Verheggen
Die Zusammenarbeit mit regionalen Schulen gelingt
dagegen in den Augen der Interviewten nicht immer wie Weitere Informationen zum Projekt Zukunftslernort
erhofft. Die Corona-Pandemie erschwerte den Zugang Oberlausitz
zu den Schulen zusätzlich und stellte auch darüber hi-
naus eine große Herausforderung für die Lernorte dar. Hintergrundinformationen zum Projekt
So konnten die Bildungsangebote über einen längeren Zukunftslernort Oberlausitz
Zeitraum nicht in Präsenz stattfinden und zufriedenstel-
lende digitale Alternativen standen nicht zur Verfügung.
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